Samstag, 19. April 2008

Der Unternehmensberater

Ein Schäfer steht mutterseelenallein auf seiner Wiese und hütet seine Schafe. Plötzlich tauchte in einer großen Staubwolke ein nagelneuer Cherokee-Jeep auf und hält direkt neben ihm. Der Fahrer des Jeep, ein junger Mann in Brioni-Anzug, Cerrutti-Schuhen, Ray-Ban-Sonnenbrille und einer YSL-Krawatte, steigt aus und fragt ihn:

„Wenn ich errate, wie viele Schafe Sie haben, bekomme ich dann eines?“

Der Schäfer schaut den jungen Mann an, dann seine friedlich grasenden Schafe und sagt ruhig:

„Einverstanden.“

Der junge Mann parkt den Jeep, verbindet sein Notebook mit dem Satelliten-Handy, geht im Internet auf eine NASA-Seite, scannt die Gegend mit Hilfe seines GPS-Satelliten-Navigationssystems, öffnet eine Datenbank und 60 Excel-Tabellen mit einer Unmenge Formeln. Schließlich druckt er einen 150-seitigen Bericht auf einem High-Tech-Minidrucker aus, dreht sich zu dem Schäfer um und sagt:

„Sie haben exakt 1586 Schafe.“

Der Schäfer sagt: „Das ist richtig, suchen Sie sich ein Schaf aus.“

Der junge Mann nimmt ein Tier und lädt es in den Jeep ein.

Der Schäfer schaut ihm zu und sagt: „Wenn ich Ihren Beruf errate, geben Sie mir das Schaf dann zurück?“

Der junge Mann antwortet: „Klar, warum nicht.“

Der Schäfer sagt: „Sie sind Unternehmensberater.“

„Das ist richtig, woher wissen Sie das?“, will der junge Mann wissen.

„Sehr einfach“, sagt der Schäfer,
  • „erstens kommen Sie hierher, obwohl Sie niemand gerufen hat,
  • zweitens wollen Sie ein Schaf als Bezahlung haben dafür, dass Sie mir etwas sagen, was ich ohnehin schon weiß, und
  • drittens haben Sie keine Ahnung von dem, was ich mache!

So, und jetzt will ich meinen Schäferhund zurück.“